Das im Juli 2023 durch den Gemeinderat beschlossene Klimaschutzkonzept für Losheim am See sieht die Entwicklung von Nahwärmeinseln mit regenerativen Energien im Ortsteil Losheim vor, um hierdurch die Treibhausgasemissionen nachhaltig zu senken. Bereits im Laufe des Jahres wurde nach Antrag der SPD-Fraktion eine erste Machbarkeitsstudie zur Schaffung eines Nahwärmenetzes im Ortsteil Losheim durch die Firma Ökostrom Saar GmbH angefertigt. Nun trafen sich der Losheimer Bürgermeister Helmut Harth und Ökostrom Saar-Geschäftsführer Thomas Nägler zur Unterzeichnung der Kooperationsabsicht im Losheimer Rathaus.
„In der Machbarkeitsstudie wurde die Möglichkeit zur Nahwärmeversorgung von 17 kommunalen Gebäuden im Ortskern Losheim untersucht“, erklärt Klimaschutzmanager Johannes Drehmann, der das Thema bei der Gemeindeverwaltung fachlich begleitet. „Die Heizenergie könnte dabei durch ein neues, in der Ortslage zu installierendes Blockheizkraftwerk (BHKW) bereitgestellt werden, das mit Methan aus der Biogasanlage am Markushof versorgt wird. Als Ergebnis kommt die Studie zu dem Schluss, dass das zur Verfügung stehende erneuerbare Energiepotenzial der Biogasanlage den Energiebedarf der kommunalen Gebäude mehr als decken könnte. Ferner zeigte sich, dass die Energiemenge ausreichend wäre, um weitere private und gewerbliche Gebäude an ein mögliches Nahwärmenetz anzuschließen. Dies soll nun im Rahmen einer umfänglichen Entwurfsplanung durch die Ökostrom Saar GmbH weiter untersucht werden.“
„Wir werden die Einbindung weiterer erneuerbarer Energieträger, wie Solarenergie und Biomasse-Festbrennstoffe, in Betracht ziehen“, so Thomas Nägler, Geschäftsführer der Ökostrom Saar GmbH beim offiziellen Termin im Losheimer Rathaus. „Auch die Einbindung der zu repowernden Windenergieanlage des Windparks Galgenberg in Kombination mit einer Großwärmepumpe wird aktuell erwogen. Möglich werden soll die Einbindung der unterschiedlichen Energieträger durch eine an geeigneter Stelle errichtete Heizzentrale mit Wärmespeicher. Von dort aus soll die Heizenergie über das Nahwärmenetz und die kompakten Hausübergabestationen direkt zu den Anschlussnehmerinnen und Anschlussnehmern gelangen. Sollten die weiteren Planungen zu positiven Ergebnissen führen, ergibt sich für die Gemeinde Losheim am See die Chance auf ein Leuchtturmprojekt mit hohem Innovationscharakter und überregionaler Strahlkraft.“
Bürgermeister Helmut Harth freut sich über den neuen Impuls für eine klimafreundliche Wärmeversorgung im Losheimer Kernort: „Für unsere kommunalen Liegenschaften, die Gewerbebetriebe sowie für die Bürgerinnen und Bürger, die Anlieger im möglichen Versorgungsgebiet sind, könnte sich eine attraktive Perspektive ergeben, sich langfristig von fossilen Energieträgern unabhängig zu machen. Ziel soll es sein, eine sichere und zuverlässige Wärmeversorgung aufzubauen, die preislich attraktiv ist und rein auf erneuerbaren Energien basiert. Dieses Projekt ist ein wichtiger Baustein in der Klimaschutzstrategie der Gemeinde und führt gleichzeitig zur Installation einer lokalen Wertschöpfungskette, um uns von Gas- und Ölimporten unabhängig zu machen. Der nun unterzeichnete Letter of Intent bringt hierbei die Verbundenheit der Gemeinde sowie der Ökostrom Saar GmbH zum Ausdruck, sich gemeinsam für eine nachhaltige Wärmeversorgung in Losheim am See einzusetzen.“