Entstehung von Spielräumen

In allen sechs Kindergärten wurden zwischen 1996 und 1998 die Außenanlagen und Spielflächen naturnah umgestaltet. Dabei wurden Flächen entsiegelt, Bäume gepflanzt und mittlerweile schon fast klassisch Weidentunnel und Weidentipis angelegt.
Die Kinder sollen ein möglichst naturnahes und kindgerechtes Spielumfeld vorfinden, das Raum für eigene Ideen lässt und unmittelbaren Kontakt zur Natur ermöglicht. In einer oder mehreren Aktionen wurden die erforderlichen Arbeiten von Eltern und Kindern unter der Anleitung des Umweltamtes durchgeführt.

Die Pflege

Mit dem Abstand einiger Jahre hat sich zwar gezeigt, dass nicht jeder Baum und nicht jedes Weidentipi dem Ansturm der Kinder gewachsen war.
Die erforderliche Pflege hängt zudem auch zu stark vom persönlichen Engagement der jeweiligen Leitung ab. Die Bauwerke, die überlebt haben, prägen aber nun schon die Erinnerung mehrerer Kindergartengenerationen.

Mobiler Waldkindergarten

Wenn den Kindern vor Ort schon ein naturnahes Umfeld geboten wird, warum wird der Kindergartenbetrieb nicht gleich ganz in den Wald verlegt? Die Idee des Waldkindergartens als solchem ist nicht neu.
Diese "Kindergärten ohne Dach und Wände" bieten Kindern die Möglichkeit, sich in der Natur zu bewegen wie sie ist und sie unmittelbar zu erfahren, statt sich mit Natur aus zweiter Hand zu begnügen.
Fern von Spielzeug und Spielgerät in einer neuen und unbekannten Umgebung lassen sich auch pädagogische Ansätze wie zeitweilig spielzeugfreier Kindergarten ganz anders umsetzen als in der gewohnten Umgebung.
Andererseits ist ein ganzjähriger Waldkindergarten ohne jeden Gruppenraum kaum umsetzbar und dauerhaft vielleicht auch nicht wünschenswert.

Der Bauwagen als mobiler Waldkindergarten

Ein Bauwagen wie er von Forstarbeitern genutzt wird, wurde im Rahmen eines internationalen Jugendworkcampes so ausgebaut, dass er als Anlaufstelle, Regen- und Wetterschutz etc. für eine Kindergartengruppe dienen kann, die sich über einen gewissen Zeitraum ganztägig im Wald aufhält.
Der Bauwagen kann problemlos transportiert werden. Er wird reihum in den Kindergärten der Gemeinde eingesetzt.
Ausgestattet ist der Wagen mit einem geschützten Holzofen, einem erste Hilfe-Kasten, Tischen und Bänken, Wasser zum Händewaschen und einer Wäscheleine.

Die Nutzung des Bauwagens

Wie der Wagen genutzt wird bleibt dem pädagogischen Konzept des jeweiligen Kindergartens überlassen. Er wird meist in den Sommermonaten genutzt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass der Mobile Waldkindergarten zumindest im Sommer als Anlaufpunkt nur bei Regen genutzt wird.
Der Wald ist ansonsten viel zu interessant. In manchen Kindergärten fiebern die älteren Kinder der jährlichen Zeit des Waldkindergartens regelrecht entgegen.
Der Kindergarten Britten nutzt seit Jahren den Wagen gegen den Trend im Winter, was anscheinend auch seinen Reiz hat.

Beide Projekte wurden vom Globus-Handelshof in Losheim großzügig gesponsert