Das Umfeld der Wehranlage Homanit war Schauplatz einer zwar örtlich begrenzten Maßnahme für den Naturschutz, die aber Auswirkungen für den gesamten Losheimer Bach haben soll. Um die Wehranlage herum wurde eine sogenannte Fischtreppe gebaut.
Seit fast fünfzig Jahren staut dort ein Wehr den Losheimer Bach auf. Derzeit wird das Wasser als Kühlwasser und zur Löschwasserversorgung der Firma HOMANIT benötigt.
Während sich die Wasserqualität gerade im Losheimer Bach aber auch in den meisten anderen Bachläufen wieder verbessert hat, treten jetzt immer stärker Probleme durch den Verbau von Gewässern in den Vordergrund. Wehranlagen, und andere Einbauten in Bachläufe, wie z.B. Verrohrungen mit Sohlabstürzen stellen für fast alle Gewässerorganismen unüberwindliche Hindernisse dar. Die meisten unserer Bachläufe sind dadurch in viele kleine Abschnitte unterteilt. Stirbt in einem Abschnitt eine Fischart durch Versauerung oder Gewässerverschmutzung aus, kann der Abschnitt nicht mehr wiederbesiedelt werden. Der sogenannte Biotopverbund fehlt.

Der Bau der Fischtreppe

Durch Fischbesatz sieht man hin und wieder Forellen als flitzenden Schatten. Doch wo bleiben Äschen, Gründlinge, Elritzen, Groppen und andere Fische die es früher angeblich in Massen in unseren Bachläufen gab. Die meisten Kleinfischarten in den Losheimer Gewässern sind in den letzten 50 Jahren verschwunden. Da sie in der Nahrungskette der Gewässer fehlen, fehlt auch ihre ökologische Funktion als Futter z.B. für größere Fische und Vögel. Verblieben sind meist nur Forellen, die aber auch in etlichen Gewässern regelmäßig besetzt werden müssen.
Der Bau der Fischtreppe am Wehr Homanit hat eine Schlüsselfunktion für die Verbindung der Prims und des Unterlaufes des Losheimer Baches mit den klaren und sauerstoffreichen Bachläufen des Hölzbaches und des Lannenbaches. Beide sind wichtige Laichgewässer.
Eine Fischtreppe besteht aus einer Reihe von Becken die durch Steinriegel voneinander getrennt sind. Durch berechnete und vor Ort ausgetüftelte Lücken schießt das Wasser von Becken zu Becken.
Durch diese Lücken können Fischen bachaufwärts schwimmen. Diese Anordnung erlaubt es Gewässerorganismen, vor allem Fischen das Hindernis der Wehranlage zu umgehen.

Die Gewässersohle

Durch die Verwendung von natürlichem Baumaterial verfügt auch die Gewässersohle über ein Lückensystem und eine hohe Rauhigkeit und damit über geringe Fließgeschwindigkeiten.
Kleinere Fische und die sogenannten schlechten Schwimmer unter den Fischen nutzen gerade die Gewässersohle um Hindernisse zu überwinden.
Die jetzt gebaute Fischtreppe ist eine der im alten Bebauungsplan zur Werkserweiterung festgesetzten Ausgleichsmaßnahmen für den Naturschutz. Beim Bau der Anlage galt es aber nicht nur den Fischen die Wanderung zu ermöglichen.
Die bestehenden Wasserechte und die technischen Anlagen der Firma Homanit bleiben durch den Bau der Fischtreppe unberührt. Angesichts knapper Kassen gilt es auch zu erwähnen, dass die Firma Homanit sich zur Hälfte an den anfallenden Kosten beteiligt.