20.06.2024 - 4 Vorstellung der überarbeiteten Entwurfsplanung ...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Gremium:
- Gemeinderat
- Datum:
- Do., 20.06.2024
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- FB3, Bauen und Wohnen
- Bearbeitung:
- Ralf Schumacher
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
In der Ausschusssitzung am 29.02.2024 wurde die Entwurfsplanung von Herr Wagener und Herr Oerter (Büro BauTec) anhand einer Präsentation vorgestellt. Nach eingehender Beratung vertagte der Ausschuss die weitere Vorgehensweise zum Neubau der Feuerwache mit der Maßgabe, dass seitens der Verwaltung in Zusammenarbeit mit den Planern die zuvor in der Sitzung angesprochenen Punkte und Änderungswünsche neu in die Entwurfsplanung eingearbeiten werden sollen. Des Weiteren sollten in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr weitere Einsparpotenziale geprüft werden.
Seitens der Verwaltung wurden im Rahmen einer Arbeitsgruppe, bestehend aus den Vertreten der Feuerwehr, den Fraktionsvorsitzenden, der Planungsbüros und des FB 3 - Bauen, die Entwurfsplanung in Gänze im Hinblick auf mögliche Einsparpotenziale überarbeitet. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe flossen dann in die Entwurfsplanung bzw. in die Kostenberechnung mit ein.
Als wesentliche Änderungen wurden vorgenommen:
-
Gebäude und Technik:
- Die DRK Rettungswache entfällt. Dem ZRF wurde eine neue Grundstücksfläche angeboten (V&B Gelände). Gespräche wurden bereits mit dem ZRF geführt
- Wegfall der Brandwand zur Rettungswache
- Änderung der Hallenkonstruktion (Statik)
- Keine Dachbegrünung (Photovoltaiknutzung) auf der Fahrzeughalle. Für den Sozialtrakt wird eine Gründacheindeckung geplant.
- Ausführung des Daches der Fahrzeughalle mit Trapezsandwichprofilen
- Reduzierung des Lichtbandes im Dach der Fahrzeughalle
- Verbesserung des Grundrisszuschnittes in der Fahrzeughalle (Werkstatt, Atemschutz, Lagerräume)
- Überplanung Atemschutz
- Anpassungen im Sanitärbereich
- Reduzierung der Lüftungstechnik
- Anpassungen im Bereich der Elektrotechnik
- Überarbeitung der Statik und des Wärmeschutzes
- Anpassung der Massen und Preise
-
Aussenanlagen:
- Änderung der Hofentwässerung durch Wegfall DRK-Gebäude
- Änderung der Parkplätze, neue Zuordnung
- Wegfall des Notstromgebäudes, es soll eine mobile Lösung zum Einsatz kommen
- Reduzierung der Entwässerungsrinnen
- Reduzierung der Winkelstützwand
- Änderung der Böschungen, etc.
- Anpassung der Massen und Preise
Kostensituation:
Die Vorstellung der Entwurfsplanung im Ausschuss durch das Büro BauTec im Februar, erfolgte mit voraussichtlichen Gesamtkosten von ca. brutto 11.504.459,47 €.
Durch die Einarbeitung aller zuvor aufgelisteten Änderungen, ergeben sich voraussichtliche Gesamtkosten, Stand 29.05.2024 in Höhe von brutto 10.147.521,55 €.
Eine Kostenübersicht ist als Anlage beigefügt. Eine detaillierte Kostenübersicht lag der Arbeitsgruppe vor.
Zwischenzeitlich ist die neue DIN 14092 in Kraft getreten. Diese muss in der weiteren Planung Berücksichtigung finden. Dies soll so erfolgen, dass es zu keinen nennenswerten Änderungen mehr kommen muss.
Die notwendigen Erschießungskosten für die Erschließung des Baugebietes „Rettungszentrum Losheim am See“ werden als separate Haushaltstelle im Investitionsplan der Gemeinde, sowie im Wirtschaftsplan des Abwasserwerkes, ausgewiesen.
Als Planunterlagen sind den Erläuterungen die überarbeiteten Grundrisspläne, die Außenanlage mit Entwässerung, eine Kostenübersicht sowie ein Teilbereich der am 29.02.2024 vorgestellten Präsentation beigefügt.
Unter Berücksichtigung des Ergebnisses aus dem Normenkontrollverfahren sollte aus verwaltungsseitiger Sicht die Freigabe der jetzt vorliegenden Entwurfsplanung erfolgen, so dass auf dieser Grundlage der Neubau der Feuerwache zur Ausführung kommen kann.
Das Gesamtobjekt wird dann dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Wortprotokoll
Diskussionsverlauf:
Zum Beginn der Sitzung erläuterte der Bürgermeister Helmut Harth die Historie der Feuerwache in Losheim. Die bestehende Feuerwache im Kernort Losheim stammt aus dem Jahr 1978. Im Laufe der Zeit haben sich die Anforderungen an Gebäude und Technik erheblich verändert. Zudem ist die Feuerwehr Losheim sowohl personell als auch strukturell stark gewachsen. Das Gebäude des Löschbezirkes Losheim ist schlichtweg veraltet und zu klein geworden. Der Löschbezirk Losheim alleine besteht aus 88 aktiven Mitgliedern und 24 Jugendlichen in der Jugendfeuerwehr.
Im Rahmen weiterer Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Möglichkeit für weitere Anbauten auf dem jetzigen Gelände nicht mehr besteht. Eine Aufstockung wurde ebenfalls geprüft, hat sich aber als unzweckmäßig und unwirtschaftlich erwiesen. Eine Verbesserung des Platzproblems ist folglich am bestehenden Standort nicht möglich.
Hieraus erfolgte die Überlegung zum Neubau der Feuerwache. In gemeinsamer Zusammenarbeit mit Vertretern der Feuerwehr, der Verwaltung einer Arbeitsgruppe sowie den beauftragten Büros wurde in den letzten 1 ½ Jahren die jetzige Entwurfsplanung zum Neubau der Feuerwache erarbeitet. Am Ortsausgang Losheim Richtung Merzig soll der Neubau der Feuerwache für den Löschbezirk Losheim entstehen.
Neben der Wirtschaftlichkeit wurde bei der Planung auch darauf geachtet, dass das Gebäude im Hinblick auf die demographische Bevölkerungsentwicklung langlebig ausgelegt ist und der Löschbezirk am zentralen Standort des Kernortes Losheim die Funktionen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes (wie Waldbrand, Starkregen Hochwasser, usw.), aber auch einen möglichen Wegfall eines Löschbezirkes diese Funktionen mit übernehmen könnte.
Daraufhin stellte Bürgermeister Helmut Harth die Planung zum Neubau vor. Die Feuerwache gliedert sich in 2 Gebäudebereiche. Die Fahrzeughalle bietet Platz für 12 Einsatzfahrzeuge inkl. Sonderfahrzeuge. Zusätzlich sind in der Fahrzeughalle die Werkstatt, Waschhalle, der Atemschutz und ausreichende Lagerkapazitäten für die technische Ausrüstung, sowie das Materiallager untergebracht.
An die Fahrzeughalle grenzt ein 2-geschossiger Sozialtrakt an. Im Erdgeschoss sind die notwendigen Umkleiden- und Sanitärbereiche mit einer Schwarz-Weiß-Trennung untergebracht. Des Weiteren befindet sich im Erdgeschoss die Einsatzleitzentrale sowie ein Stabsraum und diverse Funktionsräume. Das Obergeschoss teilt sich in einen großen Versammlungs- und Schulungsraum, die Jugendabteilung und mehrere kleine Büros auf.
Das zu erschließende Gesamtgelände laut Bebauungsplan beläuft sich auf gesamt rd. 10.213m². Auf insgesamt 8.873m² Fläche soll der Neubau der Feuerwache auf diesem Gelände entstehen. Die Bruttogrundfläche liegt bei BGF 3.389m². Das Außengelände mit Verkehrs- und Übungsfläche hat eine Größe von rd. 4.000m².
Nach derzeitigem Planungstand könnte mit dem Neubau in 2025 begonnen werden. Die Bauzeit wird rd. 24 Monate betragen. Die geschätzten Gesamtkosten des Gebäudes werden seitens der Planer auf rd. 10,15 Mio € geschätzt. Verhandlungen mit dem Ministerium für einen Zuschuss für die besondere Funktion im Bereich des Katastrophenschutzes werden derzeit seitens der Verwaltung geführt.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Stefan Palm fand es wichtig, dass sich alle in das Projekt mit eingebracht haben und bedankte sich bei allen Beteiligten. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Wehr- und Löschbezirksführung konnten Einsparungen gefunden werden, so dass kein Luxusbau entsteht, sondern ein funktionales, allen Erfordernissen entsprechendes Gebäude, welches für die nächsten 40 Jahre Bestand hat. Damals wurde schon an die Zukunft gedacht, was heute immer noch wichtig ist. Er findet es positiv, dass für die DRK-Rettungswache ein neuer Standort gefunden wurde, so dass auf dem Gelände das Potential für die Zukunft bleibt.
Björn Kondak , SPD-Fraktionsvorsitzender, schloss sich den Angaben der CDU-Fraktion an. Er führte weiterhin aus, dass sich bereits vor 5 Jahren die Notwendigkeit eines Neubaus herausstellte. Zu Beginn des Projektes ging man von Gesamtkosten in Höhe von 15 Mio. € aus, die durch die Arbeitsgruppe vorgebrachten Änderungen haben sich positiv auf die Kostenentwicklung ausgewirkt, wobei die Hoffnung besteht, dass jetzt im Rahmen der Ausführungsplanung die Gesamtkosten nochmal reduziert werden könnten.