Innenminister Reinhold Jost: „Ein Ehrenamt zu übernehmen bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Es bedeutet auch, dort zu helfen, wo man gebraucht wird ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Die Menschen, die ich heute mit dieser Auszeichnung ehren darf, sind vor diesem Hintergrund Paradebeispiele für ehrenamtlichen Einsatz: Sie engagieren sich für die Gesellschaft, um das Leben aller zu verbessern. Dieses Wirken schafft Gemeinschaft, Zusammenhalt und Perspektiven für andere; es ist ein Geschenk für die ganze Gemeinschaft.“
„Die Ortsvorsteher und ihre Vertreter bzw. die jetzt durch den Innenminister geehrte „Ehemalige“ sind Säulen unserer Dörfer sowie Bindeglieder zwischen Bürgerinnen und Bürgern und unserer Verwaltung. Damit haben sie eine fundamental wichtige Funktion für die Weiterentwicklung unserer schönen Heimat. Denn durch sie sind wir in der Lage, die Herausforderungen der heutigen Zeit zu meistern und unsere Demokratie zu bewahren“, betont Bürgermeister Helmut Harth, „Ihr politisches Engagement zeigt, dass Ehrenamt unverzichtbar ist. Sie verdienen größte Dankbarkeit, Respekt und Anerkennung.“
Der Bürgermeister Helmut Harth nahm diese Ehrung zum Anlass, die genannten Herren ins Rathaus zu einem kleinen Imbiss und Umtrunk einzuladen, um noch einmal persönlich seinen Dank für das außerordentliche Engagement für die Gemeinde auszusprechen.
Hans Hamel, Manfred Feetzki und Michael Wagner (Mike Ollinger war leider verhindert) erzählten in gemütlicher Runde von ihren aktiven Jahren als Ortsvorsteher, Gemeinderats-oder Ortsratsmitglieder oder Stellvertreter und weiteren ehrenamtlichen Funktionen. Dabei wurden Aktionen Revue passiert gelassen und die ein oder andere Anekdote erzählt.
Allgemein war man sich einig, dass der Ton rauer geworden ist in der letzten Zeit und dass es schwieriger wird, engagierte Menschen zu finden. Allerdings ist positiv zu bemerken, dass auf den Dörfern der Zusammenhalt noch sehr groß ist und sich dort auch viele junge Menschen in Vereinen und bei Festen engagieren und mit anpacken.
Das unterschiedliche Engagement der Personen ist hier noch einmal zusammengefasst, wobei unmöglich alles der letzten 25 Jahre aufgezählt werden kann.
Hans Hamel „Hans Dampf in allen Gassen“:
Hans Hamel war von 2014 bis 2024 Ortsvorsteher des Ortsteils Scheiden. In dieser Zeit wurde u.a. das Bürgerhaus saniert einschließlich Bau von Parkplätzen. Es wurde der Grundstein für die Erschließung eines Neubaugebietes gelegt und viele Feste organisiert und begleitet.
Als noch amtierender Seniorenbeauftragter des Ortes, engagiert sich Hans Hamel seit mindestens 8 Jahren in diesem Bereich und ist für die ältere Bevölkerung ein Ansprechpartner für alle Belange. Auch im Seniorenverein packt er mit an, sei es beim Seniorenkino, Schlagernachmittag oder Fest der Generationen. Hier kommt auch seine große Leidenschaft, die Musik, zum Tragen. Ob als Frank Sinatra Imitator oder mit Akkordeon, Hans sorgt bei vielen Gelegenheiten für beste Stimmung.
Außerdem würden Wanderer ohne ihn nicht in den Genuss der kühlen Getränke am Rehbrunnen auf dem Felsenweg kommen. Vor drei Jahren wurde er vom Bürgermeister gebeten, die Getränke dort regelmäßig aufzufüllen. Eigentlich sollte nach vier Wochen ein Ersatz für den Posten gefunden werden, darauf wartet Herr Hamel noch immer, lässt sich die Laune davon aber nicht verderben und sorgt weiterhin für kühle Getränke am Wanderweg.
Im Juni dieses Jahres wurde ihm daher auch die Ehre als einer der „Stillen Stars im Ehrenamt“ vom Landkreis Merzig-Wadern zuteil, wozu die Gemeinde auch noch einmal herzlich gratuliert.
Manfred Feetzki ist aus dem Dorfleben von Waldhölzbach nicht wegzudenken. Über 25 Jahre engagierte er sich in seinem Heimatdorf als Ortsvorsteher. Er ist immer noch am Ball und als Berater und Ansprechpartner vor Ort. Es ist ihm aber wichtig, den Jüngeren eine Chance zu geben und dann zu gehen, wenn man mit guten Gewissen die Verantwortung weitergeben kann.
Neben der Tätigkeit als Ortsvorsteher war Herr Feetzki 15 Jahre im Ortsrat und auch lange im CDU-Vorstand. In seinen aktiven Jahren wurde die Straße ausgebaut, ein Anbau an das Bürgerhaus realisiert, den er selbst geplant hatte, der Steinbruch wurde abgewendet. 2023 bekam der Ort eine große Förderung zur Bachoffenlegung vom Umweltministerium. Waldhölzbach errang 1977 die Goldmedaille im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ (Anm. heute heißt der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“).
Viel erlebt hat er auch als Jagdvorsteher. 15 Jahre hat er als Vorsitzender mit Landwirten und Jägern diskutiert und Maßnahmen umgesetzt, wobei es hier die ein oder andere Anekdote zu berichten gab.
Michael Wagner war von 1999 bis 2024 Mitglied im Ortsrat von Losheim und von 2014 bis 2024 stellvertretender Ortsvorsteher. In seiner aktiven Zeit hat er sich besonders für die Vereine vor Ort eingesetzt. Der Erhalt und Ausbau der Infrastruktur war und ist ihm auch immer sehr wichtig. Hier ist besonders die Sanierung vom Saalbau und der Dr. Röder Halle zu nennen. Im Gegensatz zu den vorher genannten Herren ist Herr Wagner noch voll berufstätig als Richter beim Amtsgericht Merzig und hat sich immer neben dem Beruf für den Ortsteil Losheim eingesetzt.
Dachdeckermeister Mike Ollinger war von 2019 bis 2024 im Ortsrat und stellv. Ortsvorsteher von Scheiden. Als selbständiger Handwerker ist es umso bewundernswerter, sich noch Zeit für Ehrenämter zu nehmen. Alle Projekte in Scheiden wurden immer zusammen mit Ortsrat und Ortsvorsteher entschieden und umgesetzt.